Ab sofort kommen im Schwalm-Eder-Kreis die sogenannten Gemeindepfleger:innen zum Einsatz. Sie sollen insbesondere die ältere Bevölkerung der Region zu Hause aufsuchen, damit sie möglichst lang und gut versorgt zuhause wohnen bleiben können. Sie sind bei der Gesunden Schwalm-Eder-Kreis+ GmbH angestellt, werden dort ausgebildet.
Die Aufgabe der Gemeindepfleger:innen ist es, die Lücke zu schließen zwischen medizinischer und psychosozialer Versorgung.
Was heißt das genau und mit welchen Angeboten dürfen Sie als Einwohner:in im Schwalm-Eder-Kreis rechnen? Im Interview beantwortet unsere Gemeindepflegerin Sabine Gipper für Sie die wichtigsten Fragen rund um ihre Aufgaben.
Sabine, erzähl uns gern etwas zu deiner Person! Wie kamst du zu deinem jetzigen Beruf als Gemeindepflegerin?
Ich heiße Sabine Gipper, komme gebürtig aus dem Schwalm-Eder-Kreis und habe über 30 Jahre als Medizinisch-Technische-Assistentin im Krankenhaus gearbeitet. Als der Verein Aktiv Dabei e. V. in Melsungen ins Leben gerufen wurde, bin ich direkt dazu gestoßen und habe dort mehrere Jahre vor allem ältere Menschen betreut.
Cornelia Salzmann, Seniorenbeauftragte der Stadt Melsungen, erzählte mir vor kurzem von dem Projekt der Gemeindepfleger:innen. Nach Rücksprache mit Johann Hirsch, Geschäftsstellenleiter Gesunder Schwalm-Eder-Kreis+, war für mich klar: Das Projekt Gemeindepflegerin verkörpert genau das, was ich gern mache! Ich sehe mich als Kümmerer / Vermittlerin und möchte bestehende Angebote sowie Organisationen hier in der Region vernetzen und an die Menschen bringen.
Was ist deine Aufgabe als Gemeindepflegerin?
Ein Hauptaspekt meiner Arbeit als Gemeindepflegerin ist es, den Menschen durch Gespräche Aufmerksamkeit zu schenken. Einfach zu wissen, da ist jemand, der tut etwas für mich und nimmt sich für mich die Zeit – das ist für die Menschen wichtig.
Viele ältere Menschen haben keine Ansprechpartner:innen in ihrem Umfeld – da komme ich ins Spiel. Ich höre den Menschen zu, habe die Augen und das Herz dabei. Wir sehen es als unsere Aufgabe, in Gesprächen die Lebenssituation der Menschen zu erkennen und präventiv zu verbessern. Das heißt, raus aus der Vereinsamung und neue Angebote für ältere Menschen schaffen, gemeinsam mit vorhandenen Organisationen – natürlich abgestimmt auf ihre Bedürfnisse.
Wir sind also der Vermittler zwischen den älteren Menschen und den bestehenden Angeboten, z. B. dem Pflegestützpunkt, Pflegedienst oder Hauswirtschaftsdienst.
Es gehört jedoch auch dazu, neben den bestehenden Angeboten auch mal ein neues Angebot zu initiieren. Ich denke da an ein Weihnachtscafé in diesem Jahr. Wie und wann die Veranstaltung genau geplant ist, das wird rechtzeitig über mich und den Gesunden Schwalm-Eder-Kreis+ bekannt gegeben.
Wichtig ist auch noch zu sagen, dass wir Gemeindepfleger:innen selbst keine Pflegeleistungen und Beratungen durchführen. Wir sind die Vermittlung zur Beratung.
Kommt ein:e Gemeindepfleger:in auch über längere Zeit zu den Menschen nach Hause?
Ja, das ist uns besonders wichtig. Als Gemeindepfleger:innen schauen wir nachhaltig bei den Menschen nach, wie hat sich das Angebot verbessert, was können wir noch machen. Die Gemeindepflegerin bleibt da und bringt Zeit mit – das ist das, was heutzutage fehlt.
Wie viele Gemeindepfleger:innen gibt es noch neben dir?
Insgesamt werden sechs Gemeindepfleger:innen in Teilzeit, bzw. drei in Vollzeit eingesetzt. Sie werden in unterschiedliche Gebiete im Schwalm-Eder-Kreis eingesetzt, um möglichst viele Gegenden abdecken zu können. Der Bedarf und die Nachfrage ist schon jetzt groß!
Wie können die Menschen bei dir einen Termin vereinbaren?
Auf der Webseite des Gesunden Schwalm-Eder-Kreis+ „Gemeindepfleger:innen“ sind meine Kontaktdaten und alle Infos zusammengefasst hinterlegt. Alternativ können Sie uns direkt beim Gesunden Schwalm-Eder-Kreis+ kontaktieren unter der Telefonnummer 05661 9050290 oder per E-Mail an s.leukam@gesunder-sek-plus.de. Wir kümmern uns für Sie um ein erstes Gespräch!
Auch der Schwalm-Eder-Kreis und die HNA berichten über uns und die Arbeit der Gemeindepfleger:innen: